Insektenfreundlichen Garten gestalten – die besten Gestaltungstipps

Biodiversität von Insekten auf Blume, ein Schmetterling, ein gemeinsamer blauer Polyommatus icarus, eine Biene Anthophila im Flug und ein Schildkäfer Carpocoris fuscispinus auf einer gelben Rudbeckie

Insekten sind für den Garten und die Natur wichtige Nützlinge. Manche Insekten bestäuben die Pflanzen oder sind die Nahrungsquelle verschiedener Tiere wie beispielsweise Vögel und Igel. Ein insektenfreundlicher Garten bietet den Tieren nicht nur einen schönen und natürlichen Lebensraum, sondern auch die Möglichkeit, sich hier fortzupflanzen. Sie möchten Bienen, Käfern und Schmetterlingen einen Lebensraum in Ihrem Garten schaffen? Wir haben Tipps für die Gestaltung des insektenfreundlichen Gartens. 

Warum ist das Unterstützen der Artenvielfalt so wichtig?

Insekten bestäuben die Pflanzen und dienen anderen Tieren als Nahrungsquelle – aus diesem Grund sind sie ein wichtiger Bestandteil der Natur und deren Gleichgewicht. Zudem reinigen sie Gewässer und verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Selbst in Naturschutzgebieten soll es in Deutschland einen starken Rückgang der Insekten geben. Die Ursachen sollen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, artenarmen Ackerbaukulturen und Monokulturen sein. All dies soll die Lebensräume der Pflanzen und Tiere zerstören, weshalb die Erhaltung der Artenvielfalt so wichtig ist. 

Inhalt des Artikels

Was zeichnet einen insektenfreundlichen Garten aus?

Der insektenfreundliche Garten besteht hauptsächlich aus Pflanzen, die den Insekten über das gesamte Jahr ausreichend Nahrung liefern. Das heißt, dass Sie bei der Auswahl der verschiedenen Pflanzen darauf achten sollten, dass sich diese für die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten eignen. Idealerweise blühen zu jeder Jahreszeit einige Pflanzen und bieten so den Insekten ausreichend Nahrung. Winterblüher und Frühblüher erleichtern den Insekten den Start in das Jahr und selbst Pflanzen, deren Blüten unscheinbar sind, haben den Motten, Bienen, Wespen und Co vieles zu bieten. So sind Brennnesseln und Efeu die perfekte Nahrungsquelle für die Sechs- und Achtbeiner. 

Gärten, in denen auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, gelten ebenfalls als insektenfreundlich. Die Pestizide töten die Insekten und bringen das Gleichgewicht der Natur aus dem Lot. Aus diesem Grund sind in insektenfreundlichen Gärten die chemischen Spritzmittel tabu. Setzen Sie stattdessen Gründüngung und Pflanzenjauche oder Kompost zum Düngen ein. Diese Stoffe sind umweltfreundlicher und pflanzenverträglicher und fördern zudem das Bodenleben.

Die besten Pflanzen für einen insektenfreundlichen Garten

Die Auswahl an insektenfreundlichen Pflanzen für Ihren Garten ist groß. Mehrjährige Kräuter, Sommerblumen, Sträucher, Beetpflanzen und Sträucher bieten den kleinen Tierchen während des gesamten Jahres Nahrung. Als die besten Pflanzen für Ihren insektenfreundlichen Garten sind zu nennen: 

  •         Thymian
  •         Oregano
  •         Lavendel
  •         Dill
  •         Schnittlauch
  •         Borretsch
  •         Bärlauch
  •         Astern
  •         Bergminze
  •         Katzenminze
  •         Einmalblühende Rosen
  •         Bienenbaum
  •         Sonnenblumen
  •         Ungefüllte Ringelblumen
  •         Steppensalbei und Wiesensalbei
  •         Ungefüllte Mädchenaugen
  •         Vanilleblumen
  •         Und viele weitere 

Ob Kräuterbeet oder Blumen und Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse – sie bieten den Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Auch kleinere Pflanzen wie Brennnesseln und Klee sind eine hervorragende Nahrungsquelle, die vollkommen anspruchslos sind und eher als Unkraut gelten. 

Je heimischer und bunter die Pflanzen sind, umso interessanter wird der Garten für die Insekten. Sollten Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie wild wachsende Blumen wachsen, statt sie zu entfernen oder zu mähen. 

Tipps zur Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens

Einen insektenfreundlichen Garten können Sie auch dann gestalten, wenn Ihr Grundstück oder Ihre Terrasse oder der Balkon nicht allzu viel Platz bieten. Bei der Gestaltung ist es wichtig, dass Sie sich die Bereiche, in denen Sie insektenfreundliche Pflanzen einpflanzen möchten, vorher ansehen. Handelt es sich um sonnige Bereiche oder liegen diese eher im Schatten? Wählen Sie anhand dieser Fakten Ihre Blumen, Sträucher und Gräser aus, um ihnen den idealen Standort zu bieten. 

Sie können aber auch eine „wilde Ecke“ anlegen, in der Sie Trockensteinmauern, Totholz, Laubhaufen und wilde Blumen arrangieren. Bei der Auswahl der Pflanzen für den insektenfreundlichen Garten sollten Sie auch darauf achten, dass diese unterschiedliche Blühzeiten haben, um die Insekten über das gesamte Jahr mit Nahrung zu versorgen. 

In den „wilden Ecken“ können Sie beispielsweise Löwenzahn und Lavendel mit einbringen, da diese Pflanzen als sehr insektenfreundlich gelten. Frühblüher wie die Traubenhyazinthe oder der Krokus versorgen die Insekten im Frühjahr, während Herbst-Anemonen und Efeu als Nahrungsquellen vor dem Winter gelten. 

Trockensteinmauern oder Steinhaufen bieten den Insekten einen Rückzugsort und Unterschlupf. Diese Ecken – vor allem, wenn sie in der Sonne liegen – sind bei den wärmeliebenden Insekten sehr beliebt. Aber auch die Insektenhotels sind Bestandteil des insektenfreundlichen Gartens. Bei der Wahl des Standortes der Insektenhotels sollten Sie darauf achten, dass diese in der Sonne, aber windgeschützt, angebracht werden sollten. 

Auch Wasserstellen mit Ansitzmöglichkeiten locken die Insekten in Ihren Garten. Es reicht schon aus, flache Keramik- oder Tongefäße mit Steinen zu bestücken und mit frischem Wasser zu befüllen. So können die Insekten und auch Vögel aus den Wasserstellen trinken. 

Darauf sollten Sie in Ihrem Garten lieber verzichten!

In einem insektenfreundlichen Garten sind chemische Pflanzenschutzmittel oder chemische Dünger tabu. Auch torfhaltige Substrate gehören nicht in den insektenfreundlichen Garten. 

Solarlampen, die sehr häufig in Gärten zum Einsatz kommen, um in den Abendstunden für eine romantische Atmosphäre zu sorgen, sorgen bei den Insekten allerdings für eine oftmals tödliche Verwirrung. Durch die Beleuchtung in der Nacht wird der Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere gestört, sie schwirren um die Lichtquellen herum, bis sie an Erschöpfung sterben. Laternen sind eine gute Alternative zu den Solarlampen, da sie, wenn Sie ins Bett gehen, ausgeschaltet werden. So können die Insekten ebenfalls ihre Nachtruhe genießen. 

Um in den Abendstunden störende Insekten abzuwimmeln, kommen häufig Insektenfallen zum Einsatz. Die Tiere werden von dem Licht der elektrischen Geräte angezogen und umkreisen sie wie die Solarlampen. Deshalb sollten Sie auf diese Geräte ebenfalls verzichten.