Kartoffeln pflanzen & setzen – so geht es richtig

Frische organische Kartoffeln auf dem Feld, Ernte von Kartoffeln aus dem Boden.

Kartoffeln gehören zu den Grundnahrungsmitteln und sind äußerst beliebt. Als Pommes Frites, Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln – die Möglichkeiten der Zubereitung scheinen schier unendlich. Dabei ist es gar nicht so schwer und aufwändig, Kartoffeln im eigenen Garten anzupflanzen. Mit der richtigen Vorbereitung und unter Beachtung einiger Tipps können Sie eine gute Ernte erzielen. Wie Sie die Kartoffeln richtig pflanzen, pflegen und ernten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Der richtige Zeitpunkt zum Kartoffeln pflanzen

Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen der Kartoffeln ist das Frühjahr. Dabei hängt der Pflanzzeitpunkt von der gewählten Kartoffelsorte ab. Frühkartoffeln können bereits Mitte März gepflanzt werden, mittelfrühe bis späte Kartoffeln können von Anfang April bis Ende Mai in die Erde eingebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden meist mittelfeucht bis trocken. Die Außentemperaturen sollten bei mindestens 8 Grad Celsius liegen und die Nächte frostfrei sein. Idealerweise liegt das gewählte Beet für Ihre Kartoffeln in sonniger Lage. Dadurch wird das Beet durch die Sonnenstrahlen bereits vorgewärmt.

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Eine alte Bauernweisheit besagt, dass der ideale Zeitpunkt zum Kartoffel-pflanzen, der ist, wenn der Flieder blüht. Diese Bauernweisheit ist darauf begründet, dass zum Zeitpunkt der Fliederblüte die klimatischen Bedingungen ideal sind. Sind die Kartoffeln bereits in der Erde und es werden frostige Temperaturen für die Nächte gemeldet, sollten Sie die Kartoffeln mit Stroh oder Gartenvlies abdecken.

Kartoffeln pflanzen oder setzen – so geht’s

Die Kartoffeln können Sie mithilfe einer Pflanzschaufel setzen. Mit dieser Schaufel lassen sich die passenden Löcher für die Kartoffelknollen ausheben. Die ideale Pflanztiefe für die Kartoffeln liegt zwischen 6 und 10 Zentimetern, der Abstand zwischen den einzelnen Knollen sollte etwa 30 bis 40 Zentimeter betragen. Zwischen den Reihen sollten Sie einen Abstand von etwa 60 bis 80 Zentimetern einhalten.

 

Statt der Pflanzschaufel können Sie auch die Reihen mit einer Gartenhacke vorgeben. Ziehen Sie mit der Gartenhacke eine gerade Furche und legen Sie die Kartoffeln hinein. Sind die Kartoffeln bereits vorgekeimt, setzen Sie diese mit dem Trieb nach oben in das Pflanzloch. Anschließend bedecken Sie die gepflanzten Kartoffeln mit Erde und gießen das Gepflanzte etwas. In wenigen Wochen werden die ersten grünen Kartoffeltriebe aus der Erde herausspitzen.

 

Der ideale Standort für Ihre Kartoffeln weist folgende Eigenschaften vor:

 

  •   Der Boden ist nährstoffreich, locker und sandig
  •   Der pH-Wert des Bodens liegt zwischen 5,5 und 7,0

 

Böden, die zu Staunässe neigen, eignen sich nicht zum Anpflanzen von Kartoffeln. Auch tonhaltige oder lehmhaltige Böden bieten nicht die optimalen Bedingungen zum Anpflanzen der Erdknollen. Sandböden haben zwar die Eigenschaft, locker zu sein, müssen jedoch zum Einpflanzen von Kartoffeln mit Kompost und reifem Mist angereichert werden. Graben Sie etwa zwei Wochen vor dem Setzen der Kartoffeln den Boden um und arbeiten Sie großzügig Mist und Kompost ein. Wurzelunkräuter und Steine sollten im Rahmen dieser Aktion entfernt werden.

 

Kartoffeln sollten nie mehrfach am selben Standort gepflanzt werden. Erst nach einer Zeit von vier Jahren sollten die Kartoffeln nochmals am gleichen Standort eingesetzt werden. Die Einhaltung dieser Zeitspanne beugt diversen Kartoffel-Krankheiten wie Kartoffelkrebs oder einer einseitigen Bodenermüdung vor.

 

Sie können die Kartoffeln auch in Töpfe setzen und somit auf dem Balkon oder der Terrasse Ihren eigenen Kartoffelanbau haben. Verwenden Sie für die Befüllung der Töpfe eine nährstoffreiche, lockere und durchlässige Pflanzerde. Bei dieser Art des Kartoffelanbaus ist es wichtig, dass Sie, wenn die Pflanzen etwa 10 Zentimeter aus der Erde herausspitzen, etwas Erde nachfüllen.

 

Es ist auch möglich, halbierte Kartoffelknollen zu setzen. Allerdings muss die Schnittfläche trocken sein, wenn Sie die Knollen in die Erde pflanzen. Das Halbieren der Kartoffeln sollte vor dem Vorkeimen erfolgen, also etwa Ende Februar. Die Kartoffeln zerteilen Sie am besten mit einem scharfen, sterilen Messer. Achten Sie darauf, dass beide Kartoffelhälften Augen haben. Als Augen werden die winzigen Knospen bezeichnet, aus denen die Keime austreiben. Das rechtzeitige Zerteilen der Kartoffel ist deshalb so wichtig, damit die Schnittwunde verheilen kann und sich so keine Krankheitserreger einnisten können.

 

Setzen Sie Tomaten und Kartoffeln nicht nebeneinander, da Krankheiten wie die Krautfäule beide Kulturen befallen können.

Sollten Kartoffeln vor dem Legen gekeimt werden?

Das Vorkeimen der Kartoffeln bietet Ihnen unter anderem den Vorteil, dass die Kartoffeln schneller wachsen und robuster sind. Die Kartoffeln können etwa vier bis fünf Wochen vor dem Einpflanzen auf einer warmen und hellen Fensterbank vorgekeimt werden. Das Vorkeimen sorgt für eine frühere Kartoffelernte, die etwa zwei bis drei Wochen vor dem eigentlichen Erntetermin liegt. Durch das Vorkeimen können auch Kartoffeln mit einem späteren Reifezeitpunkt früher ausgesetzt werden. Achten Sie beim Einsetzen der vorgekeimten Kartoffeln darauf, dass Sie die Triebe nicht abbrechen und diese nach oben gerichtet, einpflanzen.

Nach dem Kartoffel setzen – diese Pflege benötigt die Kartoffel jetzt

Sollten die Nächte nach dem Setzen der Kartoffeln noch frostig werden, decken Sie das Beet mit Schutzvlies ab. Lassen sich die ersten Triebe entdecken, geben Sie Erde darauf. Haben die Triebe eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht, häufeln Sie die Kartoffeln an. Durch das Anhäufeln werden die Knollen vor dem Sonnenlicht geschützt. Sparen Sie sich das Anhäufeln, werden die Kartoffelknollen grün und bitter. Mit dem Anhäufeln der Kartoffeln können Sie zudem den Ertrag etwas steigern.

 

In dieser erhöhten Furche ist die Erde locker und warm – genau die Gegebenheit, die die Kartoffel zum Wachsen braucht. Bei Trockenheit wässern Sie den angehäufelten Damm großzügig. Die ideale Gießzeit ist morgens. Gießen Sie nicht über die Kartoffelblätter, da dies die Krautfäule begünstigt. Mit verdünnter Brennnesseljauche können Sie Ihre Kartoffeln während des Wachstums düngen. Etwa drei Monate nach dem Einsetzen legen die Kartoffeln eine Ruhephase ein, wobei das Kraut über der Erde, vertrocknet. Dies ist das Startsignal, dass die Kartoffeln erntereif sind.

 

Frühe Kartoffeln können Sie bereits im Juni ernten, die späteren Sorten im Oktober.

Den richtigen Zeitpunkt für die Ernte kennen

Der richtige Zeitpunkt für die Kartoffelernte hängt von der eingesetzten Sorte ab. Je nach Sorte benötigen die Kartoffeln unterschiedliche Zeiten zum Ausreifen. Auch die Bodenverhältnisse und die Witterung spielen in die Wuchszeit der Kartoffeln mit ein. Die Frühkartoffeln haben eine Vegetationszeit zwischen 110 und 120 Tagen und können somit im Juli bereits geerntet werden. Die späteren Sorten benötigen etwa 140 bis 160 Tage zum Wachsen und werden demnach im September oder Oktober geerntet.

 

Zeichen, dass die Kartoffeln erntereif sind, ist das getrocknete Kartoffelkraut über der Erde. Blätter und Stängel sind vertrocknet und braun – dann ist der ideale Erntezeitpunkt gekommen. Zum Ernten der Kartoffelknollen ist es ratsam, eine Kartoffelhacke oder eine Grabegabel zu verwenden, um die Knollen nicht zu verletzen. Graben Sie testweise erst eine Knolle aus. Ist die Kartoffelschale ausgereift und abriebfest und lösen sich leicht von den Sprossen, dann können Sie die anderen Kartoffeln ebenfalls ernten.